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Weißwein Rotwein Schaumwein
Grauburgunder Pinot Noir Riesling Spätburgunder Weißburgunder
rot weiß
Mosel Pfalz Ahr Nahe Rheinhessen
brut lieblich trocken
ausdrucksstark & fein fein & aromatisch fruchtig & aromatisch fruchtig & weich jung & frisch
2022 2021 2020 2019 2018
Barth Gebrüder Loosen Geheimrat Dr. von Bassermann-Jordan Georg Mosbacher Groebe am Bergkloster
Nein Ja
Doppel-Magnum (3l) Magnum (1,5l) Standard Flasche (0,75l)
DIAM Drehverschluss Naturkorken Sekt/Champagnerkorken unbekannt
ja
Ja

Große Gewächse

Meisterwerke deutscher Weinqualität - Die Arrivage des Jahrgangs 2022

Die Großen Gewächse, das ist Deutschlands absolute Weinelite. Die Weingüter müssen alle Mitglied im VDP sein – dem Verband deutscher Prädikatsweingüter. Für die Weine der Großen Gewächse werden nur die besten Trauben aus den besten Lagen der Anbaugebiete gewählt. Aus kleinen, oft weltberühmten Parzellen entstehen Weine von großartiger Tiefe und Komplexität. Das Ziel: den einzigartigen Charakter ihrer Herkunft authentisch widerspiegeln. Um das zu erreichen, sind die Qualitätsansprüche enorm hoch, die Mengen meist verschwindend gering. Schnell sein lohnt sich, wenn man diese begehrten – wahrlich großen – Weine genießen möchte. Einige dieser frisch in den Handel gelangten Weine werden schon in kürzester Zeit ausverkauft sein.
 

Die VDP Präsentation 2023

Vom 27. - 29. August war es in Wiesbaden wieder einmal so weit: Der Verband der deutschen Prädikatsweingüter (VDP) lud zur exklusiven Vorpremiere der Großen Gewächse in das Kurhaus in Wiesbaden. Wie jedes Jahr gaben sich die bekanntesten Weinkritiker, Sommeliers und viele Einkäufer die Klinke in die Hand, um den neuen Jahrgang 2022 (und vereinzelt auch 2021 oder ältere Jahrgänge) zu verkosten und zu bewerten.

HAWESKO Wein-Einkäuferin Michaela Daffner war vor Ort und hat für uns ihre Eindrücke zu den verkosteten Weinen festgehalten.

Das positive Gesamtresümée gleich vorab: Der trockene, heiße Jahrgang 2022 brachte überraschend frische, präzise und elegante Weine hervor, die sich bereits bei der Verkostung überraschend offen (man wage sogar zu sagen, trinkfreudig) zeigten, größtenteils aber enorme Reifefähigkeit versprachen. Erfreulicherweise gab es wenige Ausreißer nach unten, dafür brillierten einige - vor allem altbekannte Kandidaten - umso mehr.

Im Vergleich zu 2021, der so manch einem weniger säureresistenten Weintrinker einiges abverlangt hat, war 2022 in allen Regionen und durch alle Rebsorten hindurch die Frucht sehr ausgeprägt. Lediglich in dem einen oder anderen Wein störte eine scharfe Säure, aber dies waren Ausnahmen. Generell sprechen wir hier aber wieder über ein extrem hohes Niveau, welches die VDP-Winzer mit dem Jahrgang 2022 vorgelegt haben. Für alle Fans des hochwertigen deutschen Weins heißt es auch in diesem Jahr wieder: Zugreifen!

Nachfolgend eine kurze Zusammenfassung zu den wichtigsten Regionen: 

Mosel

Wenngleich der heiße Jahrgang auch an der Mosel die Winzer vor einige Herausforderungen gestellt hat, wurden einige sehr präzise und kristallklare Weine aus der Mosel-Saar-Ruwer Region vorgestellt. Eines der Highlights in diesem Jahr war mal wieder die Kollektion von Maximin Grünhaus, dicht gefolgt von Van Volxem. Generell beeindruckte auch von Othegraven mit kühler Eleganz und strahliger Frische, wobei dies natürlich auch vor allem daran lag, dass von Othegraven in diesem Jahr erst den wesentlich kühleren 2021er Jahrgang vorstellte.

Rheingau

Der Rheingau dagegen zeigte sich in diesem Jahr wieder beständig, mit vergleichbar wenigen Überraschungen. Die Weine zeigten im Allgemeinen eine relativ üppige Frucht und ziemlich viel Power, die zugegebenermaßen nicht jeden Geschmacksnerv treffen wird. Brilliert hat wie immer Gräfenberg GG von Robert Weil, aber auch Jungfer GG vom Weingut Prinz gehörte zu den Favoriten.

Nahe

Von der Nahe kommt in diesem Jahr wieder die beste Auswahl des Jahres, wie auch schon im Vorjahr. Kein Wunder, so finden sich hier doch die aufstrebenden Betriebe des Landes. Besonders beeindruckend waren in diesem Jahr Schlossgut Diel, Schäfer-Fröhlich, Emrich-Schönleber und natürlich Dönnhoff. Der Favorit in diesem Jahr war (wie schon im letzten Jahr) Dönnhoffs Hermannshöhle GG, wobei Diels Goldloch GG und Schäfer-Fröhlichs Felseneck GG ebenfalls enormen Eindruck hinterlassen haben.

Rheinhessen

Auch in Rheinhessen war das Niveau wieder sehr hoch, besonders bemerkenswert auch deswegen, weil Rheinhessen die trockenste Weinbauregion Deutschlands ist und im Rekordsommer 2022 auch rekordmäßig wenig Wasser gesehen hat. Die Weine zeigten sich paradoxerweise reduktiv und mineralisch, mit viel Druck und Mineralität. Der Star in Rheinhessen war dieses Jahr keine Überraschung: Philipp Wittmanns Kollektion war elektrisierend! Beeindruckend waren auch Gunderlochs Hipping und Rothenberg, Wagner-Stempels Heerkretz und Frauenberg von Battenfeld-Spanier.

Pfalz

Die Pfalz zeigte sich vor allem wieder mit üppiger, manchmal etwas überladender Frucht. Wer hier aber alkoholische, fette Weine erwartet, irrt. Im Großen und Ganzen waren die Weine geprägt von Feinheit und Eleganz, wenngleich auch voluminöser als in den meisten anderen deutschen Weinbauregionen. Sicherlich etwas eigenwillig im Stil, jedoch sehr elegant war mal wieder Bürklin-Wolf. Zugegeben, man tut sich bei den sehr jungen Weinen immer schwer, irgendeinen Zugang zum Wein zu finden, aber sehr viel Spannung und Konzentration deuteten darauf hin, dass Bürklin-Wolf wieder einmal eine erfolgreiche Kollektion vorgestellt hat. Auch Rings legte mal wieder einen beeindruckenden Jahrgang vor, der ein überraschendes Zusammenspiel von Power und Präzision besticht. Weitere Favoriten waren außerdem das Weingut Christmann und Ökonomierat Rebholz.

Franken

Eine durchweg positive Überraschung waren in diesem Jahr die fränkischen Rieslinge! Zugegeben sind die Riesling GGs aus Franken nicht jedermanns Geschmack. Die Weine zeigen eine deutlich prägnantere Säure als die Counterparts aus anderen Regionen. Unterstrichen wird diese spitze Säure dann auch noch von kühlerer Frucht und schlankerem Geflecht allgemein. Wer von solchen straffen Weinen in der Regel nicht genug bekommen, sollten zu fränkischen Riesling GGs greifen. Die besten der Region: Centgrafenberg GG von Rudolf Fürst und Rothlauf GG von Bickel-Stumpf. Die besten Silvaner der Franken-Auswahl waren definitiv das Schlossberg Silvaner GG (2018er Jahrgang!) von Castell, das mal wieder beeindruckend gezeigt hat, wie gut Silvaner reifen kann, sowie das Himmelspfad Silvaner GG von Rudolf May. Im Rotwein-Bereich stach vor allem Rudolf Fürst hervor.

Baden

Im Burgunderland Baden waren ganz klar die 2021er Spätburgunder die Stars! Wer sich fragt, wie man sich denn noch Burgund leisten soll und nach passenden Alternativen sucht, die in Sachen Qualität seinesgleichen sucht, wird spätestens mit dem 2021er in Baden fündig. Herausragend wie immer war in diesem Jahr mal wieder Salwey, nicht nur mit den Spätburgundern, ganz besonders auch mit dem Henkenberg Grauburgunder GG, einem der TOP-Favoriten der gesamten Verkostung. Welch großartigen Zusammenspiel aus Komplexität, Spannung, Phenolik und Intensität! Beeindruckend waren auch die Spätburgunder von Franz Keller, hier merkt man mittlerweile deutlich den Einfluss von Friedrich Keller, der die Weine in den letzten Jahren etwas weniger holzlastig, dafür mit eleganter und präziser ausbaut.

VDP Verband der Prädikatsweingüter

Der VDP ist ein Verband von Weingütern, die sich auf die Erzeugung von authentischen, terroirbezogenen Weinen spezialisiert haben. In handwerklicher Arbeit und nur mit auf eigenen Flächen gelesenen Trauben keltern die Verbandsgüter Weine, die zur Qualitätsspitze in Deutschland zählen und die höchsten Genuss verschaffen Sichergestellt wird die hohe Güte durch eine anspruchsvolle Charta, die die Produktionsbedingungen für verschiedene Qualitätsniveaus festlegt. Darüber hinaus hat der VDP die deutschen Weinlagen erfasst und nach ihrer Güte klassifiziert.

Die Qualitätspyramide des VDP

Der VDP unterscheidet vier an der Herkunft des Weines festgemachte Qualitäten. Die Gutsweine sind die anspruchsvolle Einstiegsklasse. Sie stammen aus gutseigenen Weingärten und gelten als das Aushängeschild der Betriebe. Die Ortsweine sind die zweite Stufe der Qualitätspyramide. Sie stammen aus Weinbergen innerhalb einer Ortsgemarkung. Regionale Rebsorten und beschränkte Erträge sind Grundvoraussetzung für diesen Weintyp, der schon deutlich Lokalkolorit (»Terroir«) zeigt. VDP.ERSTE LAGE kennzeichnet erstklassige Lagen mit eigenständigem Charakter, in denen optimale Wachstumsbedingungen herrschen und nachweislich über lange Zeit Weine mit hoher Qualität erzeugt wurden. VDP.GROSSE LAGE zeichnet die hochwertigsten deutschen Weinberge aus. Die Lagen sind parzellengenau abgegrenzt. Hier reifen Spitzenweine mit expressivem Lagencharakter und besonderem Reifepotenzial. Die trockenen Weine aus diesen Lagen heißen Große Gewächse, es werden aber auch süße Prädikatsweine erzeugt.