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Riserva Wein aus Italien

Riserva – der Begriff ist für Freunde italienischer Rotweine ein Hinweis auf ganz großen Genuss. Denn wie in vielen anderen Ländern versteckt sich hinter dem Wort Riserva auch auf dem italienischen Stiefel ausgesuchte Qualität auf hohem Niveau. Ob in Regionen wie dem Chianti mit seiner begehrten Appellation Chianti Classico DOCG, in Manduria im Herzen Apuliens oder auf den sonnenverwöhnten Inseln von Sardinien bis Sizilien im Mittelmeer: Wenn sich die Winzer und Önologinnen besonderer Trauben annehmen und sie mit besonders viel Muße – oft auch im kleinen Fass aus Eichenholz – ausbauen, dann dürfen Weinfreunde zu Recht das Besondere erwarten.
 

Was bedeutet Riserva

Anders als zum Beispiel in Spanien gelten in Italien für die Riserva nicht generelle und für den gesamten Weinbau des Landes allgemeingültige Regeln. Was jedoch immer sicher ist: eine längere Reifedauer im Keller, die zu sehr balancierter, ausgereifter Qualität führt. In der Regel sind das mindestens zwei bis vier, oft auch mehr Jahre. Die meisten Winzerinnen und Winemaker erzeugen diese hohe Qualitätsstufe parallel zu ihrem normalen Wein aus denselben Trauben – auch, um die deutlichen Unterschiede besonders hervorzuheben. 

Selbstverständlich wird für die Erzeugung nur das beste Lesegut verwendet, und das auch längst nicht in jedem Jahr, sondern nur in guten Jahrgängen. Auch wenn die Vorgaben differieren, so ist doch meist der Ausbau im Holz über mehrere Monate vorgesehen, bevor der Weine eine weitere Zeit in der Flasche nachreift. Diese Zeit im Keller setzt großes Knowhow voraus: die Auswahl der Trauben und Rebsorten, die Entscheidung für das richtige Fass und die Länge der Lagerung darin – all das beruht auf Kenntnissen und Erfahrungswerten, die zusammen die große Kunst der italienischen Winzer ausmacht. 

Wann darf ein Wein Riserva genannt werden?

Jede DOC und DOCG in Italien hat ihre eigenen Bestimmungen für die Erzeugung einer Riserva. So muss zum Beispiel eine Chianti Classico Riserva DOCG mindestens 12,5% Alkohol enthalten und darf nur einen Restzuckergehalt von 4g/l aufweisen. Ganz wichtig ist hier die Reifezeit: Mindestens 24 Monate lagert ein solcher Wein in den Kellern der Weingüter, bevor er auf den Markt kommen darf. Und mindestens drei Monate davon verbringt er vor dem Verkauf in der Flasche. 

Etwas anders sind die Vorschriften beispielsweise im tiefen Süden. In Apulien, rund um die Stadt Manduria, liegt eine der wenigen Appellationen, die zugleich den Namen ihrer Rebsorte tragen: Primitivo di Manduria DOC. Jeder Wein dieses Gebiets muss zu mindestens 85% aus der Sorte erzeugt sein. Und als Riserva unterliegt auch er einer Mindestreifezeit von 24 Monaten – davon hier allerdings mit der Vorgabe von wenigstens 9 Monaten im Holzfass. 

In manchen Regionen überschneidet sich die Qualitätsstufe der Riserva mit der des Superiore. Auch dies ist in Italien ein Begriff für herausragende Qualität mit je nach Region und Subregion – wie zum Beispiel dem Chianti Classico – genau vorgeschriebenen Anforderungen. 
 

Wie schmeckt ein Riserva Wein?

Auch wenn die Qualitäts-Anforderungen in den zahlreichen Weinbaugebieten und DOCs Italiens unterschiedlich sind, beinhaltet der Ausbau eines Weines zur Riserva doch nahezu immer die Lagerung im Eichenfass. Und dies ist es auch, was den Weinen ihre allen gemeinsame Note verleiht: Die Aromen wie Vanille und Röstnoten sind immer zu spüren. Je nach Alter des Fasses sind sie schwächer oder stärker, wobei neue Fässer für intensiveres Aroma stehen. 

Die lange Reifezeit lässt darüber hinaus den Wein sanfter und zugänglicher werden. Besonders Rebsorten, die über relativ viel Tannine verfügen, wie zum Beispiel die Sangiovese im Chianti Classico, gewinnen durch die Fassreife: der leichte Kontakt mit Sauerstoff sorgt für den Abbau der oft als rau und grün empfundenen Gerbstoffe – und dafür, dass der Wein als weicher und runder empfunden wird. Eine Riserva, die lange im Holz lag, zeichnet sich deshalb oft durch einen sanften und geschmeidigen Charakter aus. 

Nicht zuletzt ist entscheidend, dass die Winzer für die Erzeugung einer Riserva selbstverständlich nur ihre besten Trauben auswählen. Und so bringen diese meist schon eine aromatische Tiefe und Kraft mit, die sich mit der langen Reifezeit noch weiterentwickelt. 

Chianti Riserva, Primitivo di Manduria Riserva und weitere bekannte Riserva Weine 

Bekannte Riservas aus Italien

Obwohl die lang gereiften Weine in vielen Regionen erzeugt werden, ragen einige doch heraus. Am bekanntesten sind die Riservas aus dem Chianti-Gebiet, insbesondere dem Chianti Classico auf den Hügeln zwischen Florenz und Siena. Keine Frage: Die hier vorherrschende Rebsorte Sangiovese ist gut geeignet für den Ausbau zur Riserva, sie gewinnt mit zunehmender Reife deutlich, bringt aber dank der optimalen Bedingungen in der Region und dank ihres Charakters bereits ein großes Maß an Finesse und Eleganz mit. 

Aber auch Rebsorten, die sich durch Fülle und saftige Intensität auszeichnen, werden zur Riserva ausgebaut. In der Mitte und im Süden des Landes sind das zum Beispiel sehr kraftvolle Montepulcianos aus den Abruzzen, samtig-weiche Primitivos di Manduria, ausdrucksvolle Nero d’Avolas von Sizilien oder reife, kirschfruchtige Weine aus der Rebe Cannonau di Sardegna. 

Ganz anders wiederum sind die feinen, klaren und oft fein mineralischen Riservas aus Südtirol. An den Hängen der Alpen ist der große Temperaturunterschied zwischen Tag und Nacht Garant für elegante Aromen und Finesse, die wunderbar mit den sanften Holznoten vom Fassausbau harmonieren.