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2023 2022 2021 2017
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ja
3 Winner Adlerfels Amistani Guarda Angeli Anno Domini Vineyards

Perlwein

Prosecco Frizzante, Secco und mehr

Auf ein schönes Ereignis lässt sich wunderbar mit einem Perlwein anstoßen. Er wird auch als „halbschäumender“ Wein bezeichnet. Wer also das Prickeln auf der Zunge schätzt, aber nicht gleich die Korken knallen lassen will, der ist bei dem perlenden Wein genau richtig. Der wohl berühmteste Vertreter des Perlweins ist der Prosecco Frizzante aus Italien. Diese Weine entstehen aus weißen Rebsorten und lassen sich zu jedem feierlichen Anlass genießen. Eine herrliche Perlage, die nicht aus dem Glas schäumt – das macht diese Tropfen so stilvoll.

 

Perlwein – wie das Prickeln ins Glas kommt

Für den Verschluss eines Perlweins genügt ein normaler Korken oder ein Schraubverschluss. Das liegt an seinem geringen Druck in der Flasche, der zwischen einem und 2,5 bar liegt. Damit die Kohlensäure den Gaumen angenehm umschmeichelt, sind die Trauben für Perlweine angenehm süß, fruchtig und mild. Ob in Italien beim Prosecco Frizzante oder in Frankreich bei einem Pétillant Rosé d'Anjou: Wie kommt die Kohlensäure eigentlich in die Flasche?

Perlweine gären aus Traubenmost. Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie der vorhandene Stillwein seine Perlage erhält: Zum einen gibt es Winzerinnen und Winzer, die mit endogener Kohlensäure arbeiten. Sie entsteht also aus dem Wein selbst, in dem dieser im Drucktank verschlossen wird. Bei der Gärung reichert die Kohlensäure sich im Wein an und kann nicht entweichen. Dieser Schritt erfolgt auf natürlichem Weg bei der ersten oder zweiten Gärung. In den meisten Fällen entsteht der Perlwein aber durch exogene Anreicherung mit Kohlensäure (also von außen). Dies wird entsprechend auf der Flasche gekennzeichnet. Der Hersteller setzt dann auf ein Imprägnierverfahren, in dem er selbst Kohlensäure in den Drucktank gibt.

Beim Mico Tener-Verfahren setzen die Winzer Kohlensäure zu, die bei der ersten Gärung selbst entstanden ist. Sie haben damit unter Kontrolle, wie ausgeprägt die Perlage ihres Weins später sein soll. Die Micro-Hochdruckkonzentration kann exakte Vorgabe erfüllen. Am Ende steht in jedem Fall ein perlender Wein, der dem Gaumen Freude macht.

Der Unterschied zwischen Perlwein und Schaumwein

Die Bezeichnung „halbschäumend“ verrät bereits, dass der Perlwein im Vergleich zu anderen Schaumweinen weniger schäumt. Solche Schaumweine stehen in der Flasche unter hohem Druck: Der jeweilige Verschluss schießt beim Öffnen mit bis zu drei bar heraus. Perlweine dagegen haben maximal 2,5 bar – es gibt auch noch sanftere mit mindestens einem bar Kohlensäuredruck. Deshalb tragen ihre Flaschen meist normale Korken.

Sekt und Prosecco Spumante sind Schaumweine. Es gibt aber auch Perlweine aus Schaumweinregionen wie dem Prosecco DOC. Die eigentliche Frage, die vor jeder Feier gestellt werden sollte, ist also: Soll der Tropfen im Glas richtig schäumen oder wünschen Sie sich eher eine feine Perlage? Der Perlwein hat mehr Kohlensäure als ein Stillwein, der Schaumwein mehr Kohlensäure als ein Perlwein.

Der beliebteste Perlwein: Prosecco Frizzante

Wenn von Perlwein die Rede ist, spricht man im Italienischen von „Vino Frizzante“. Der Prosecco Frizzante ist einer der berühmtesten Exportschlager Italiens: Dieser Perlwein aus dem Norden hat seinen Namen vom geschützten Herkunfts-DOC Prosecco. Neben dieser Bezeichnung finden sich auf Flaschen noch weitere drei Gütesiegel: Prosecco di Treviso sowie die beiden DOCGs Asolo und Conegliano Valdobbiadene.

Herausragende Perlweine kommen besonders aus dem letzten. Die Flaschen aus der Unterregion Cartizze gelten heute als der beste Prosecco Frizzante überhaupt. Alle Proseccos entstehen aus der Rebsorte Glera, die bis 2009 noch selbst Prosecco hieß. Hohe Qualitätsstandards sind ein Muss für diesen feinen italienischen Tropfen.

Der weiche und zurückhaltende Perlwein aus Italien ist ebenso wie seine europäischen Verwandten im Edelstahltank entstanden. Bei der zweiten Gärung entwickelt sich die Kohlensäure. Prosecco gibt es aber auch als Spumante – mit mehr Kohlensäure als beim Frizzante. Beim Kauf lohnt es sich, neben der Herkunft auf die Hersteller zu achten. Neben kleinen handwerklichen Winzereien finden sich heute auch zahlreiche Großproduzenten. Geschmacklich lassen sich hier deutliche Unterschiede ausmachen – ein echter Freund des Prosecco Frizzante probiert sich am besten selbst durch die Hügellandschaften Norditaliens.

Deutscher Secco perlt wieder

Perlwein war in Deutschland bereits einmal sehr beliebt: Zu Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts feierte man beispielsweise in Berlin wilde Partys mit dem perlenden Wein. Doch in den fünfziger Jahren blieb zum Feiern kaum Zeit, das einst so beliebte Getränk geriet in Vergessenheit. Erst gegen Ende des zwanzigsten Jahrhunderts kamen die Perlweine zurück. Zunächst waren die italienischen Varianten wie der Prosecco Frizzante beliebt, doch bald sollten deutsche Winzer nachziehen.

Der Secco, so heißt Perlwein in Deutschland, versprüht freudige Leichtigkeit. Eigentlich heißt das Wort im Italienischen „trocken“, doch gibt es natürlich auch milde und halbtrockene deutsche Perlweine. Viele genießen Seccos heute als sommerliche Aperitifs oder setzen bei feierlichen Anlässen auf einen Perlwein aus Deutschland. Schon der „Amüsecco“ zeigt, welche Lebensfreude mit dem Perlwein verbunden wird.

Secco, Vino Frizzante und Vin pétillant – andere Länder, andere Namen

Perlwein ist in Europa sehr verbreitet, aber die Namen könnten nicht unterschiedlicher sein. Als Weinkennerin und -kenner ist es gut zu wissen, welche internationalen Erzeugnisse unter die Bezeichnung Perlwein fallen: Zunächst ist da natürlich der Secco – klingt italienisch, ist aber heute meist die übliche deutsche Kennzeichnung für Perlweine. Bei den Schweizern hört sich das eher verspielt an: Sternliwein ist das perlende Getränk, mit dem unsere Nachbarn gerne anstoßen.

In Frankreich haben die Schaumweine rund um Champagner und Crémant ebenfalls Konkurrenz von der Perlwein-Fraktion: Vin Pétillant oder Pétillant de Raisin heißen die französischen Perlweine. Wenn in Italien eine Hochzeit gefeiert wird oder ein Geburtstag ansteht, dann heißt es oft: „Dov'è lo frizzante?“ (= Wo ist der Perlwein?). Auch der Lambrusco zählt zu den Frizzantes. Gemeinsam ist all diesen Flaschen ihr feines Prickeln, das von der Kohlensäure stammt. Egal, ob in Frankreich, der Schweiz, Italien oder Deutschland – es sind nie mehr als 2,5 bar Druck, die in der Flasche darauf warten, hinausgelassen zu werden. Die nächste Party kommt bestimmt und dann sorgt ein Perlwein für ausgelassene Stimmung.